In Zusammenarbeit zahlreicher KAJ-Partner entstand in den letzten Wochen ein umfangreicher Fragenkatalog „Schutzschild Hygiene“. Dieser steht Ihnen kostenfrei zum Download bereit. Sehen Sie dieses Whitepaper als Hilfestellung, in Zeiten von Corona und dem Restart die richtigen Fragen zu stellen. Zu den einzelnen Fragen haben wir Ihnen Quick-Wins, Produkte, Beratung, Dienstleistungen und Coaching unserer einzelnen Partner verknüpft. Die Fragen bilden den Einstieg in das jeweilige Thema, die einzelnen Partner stehen Ihnen für Lösungen und Antworten zur Seite.
Das vollständige Whitepaper mit Hilfestellung der jeweiligen Partner finden Sie hier.

Wie vermeiden Sie die Ausbreitung des Corona Virus nach der Wiedereröffnung?
Wurde eine Analyse der betrieblichen Gefährdungen nach HACCP-Grundsätzen für Mitarbeiter und Gäste aufgrund der Coronakrise erstellt oder überarbeitet?
Als Unternehmer tragen Sie Verantwortung für die Betriebssicherheit und sind zur regelmäßigen Beurteilung von Gefährdungen zum Schutz von Mitarbeitern und Gästen verpflichtet.
Sind die Ergebnisse der Analyse in eine Gefährdungsbeurteilung überführt worden?
Eine Kategorisierung nach Gefährdungsgrad ist sinnvoll, da sich so später eine Priorisierung notwendiger Maßnahmen vornehmen lässt.
Haben Sie Ihre besonders hygienerelevanten Bereiche identifiziert?
Grundsätzlich sind alle Bereiche hygienerelevant aber es sollte eine Prioritätenliste erstellt werden. So sind die sanitären Einrichtungen sicherlich als relevanter zu priorisieren als ein Lagerraum. Ein wichtiges Indiz ist hohes Personenaufkommen oder häufig bzw. intensiv genutzte Kontaktflächen.
Definition von Maßnahmen – Welche Maßnahmen leiten Sie aus der Gefährdungsbeurteilung ab?
Haben Sie das TOP-Prinzip in Ihren Maßnahmen berücksichtigt?
Nach den Vorgaben der BG sind Gefährdungen nach Rangfolge „Technische“, „Organisatorische“ und „Persönliche“ Maßnahmen zu priorisieren. Legen Sie eine Rangfolge der Maßnahmen für die Umsetzung fest.
Kennen Sie die gesundheitlichen Aspekte und Gefahren im Zusammenhang mit dem Tragen der Schutzkleidung?
Die Beseitigung von Gefährdungen nach dem TOP-Prinzip hat einen guten Grund, denn persönliche Schutzmaßnahmen sind die am wenigsten wirkungsvollen und bringen oftmals weitere Gefährdungen mit sich.
Haben Sie Quick-Wins identifiziert?
Quick-Wins sind einfach und schnell umzusetzende Maßnahmen. Sie erfordern keine oder geringe Investitionen, führen zu sofortigen Ergebnissen und motivieren alle Beteiligten bei der Umsetzung des Maßnahmenplans.
Haben Sie beispielsweise unter fachlicher Beratung einen Hygieneplan für alle Bereiche Ihres Betriebs entwickelt oder überarbeitet?
Nutzen Sie den Hygieneplan zur transparenten Definition aller Reinigungsarbeiten. Berücksichtigen Sie gesetzliche Anforderungen, benennen Sie Verantwortlichkeiten, definieren Sie Reinigungsmethoden, -intervalle und -erfolg, etc.
Ist Ihr Betrieb hygienegerecht ausgestattet?
Fachgerechte Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel sowie Reinigungsequipment sollte in angemessener Menge und Qualität bevorratet werden.
Ist die Grundreinigung von Oberflächen Teil Ihres Maßnahmenplans?
Grundlage einer guten Hygiene ist die Entfernung von Nährböden für neues Keimwachstum. Optisch und haptische saubere Oberflächen schaffen Vertrauen bei Ihren Gästen.
Ist eine regelmäßige Desinfektion von Kontaktflächen Teil Ihrer Planung?
An wichtigen Stellen reicht eine Reinigung ggf. nicht aus. Kritische Kontaktflächen wie z. B. Handläufe, Fahrstühle, Empfangtresen, sanitäre Einrichtungen, Tische, Stühle müssten demnach regelmäßig desinfiziert werden.
Wie verfahren Sie, wenn Ihnen eine Infektion in Ihrem Betrieb durch Mitarbeiter oder Gast bekannt wird?
Stellen Sie sicher, dass Meldeketten gegenüber den Behörden angestoßen werden und die Kontaktkette nachvollziehbar ist. Definieren Sie eine Prozedur zur
Identifikation von kontaminierten Kontaktflächen.
Erklären Sie Ihre Maßnahmen an die Mitarbeiter?
Erläutern Sie Ihrem Personal regelmäßig Ihre Entscheidungen und werben Sie für deren Umsetzung. Ein Mitarbeiter, der weiß warum er seine Routinen ändern muss, wird dies mit einer höheren Motivation angehen.

Festlegung von Verantwortlichkeiten – Wer entscheidet über die Inhalte des Hygieneplans?
Haben Sie sichergestellt, dass alle Reinigungsprozesse auf einer fachlichen Expertise begründet sind?
Hygienisches Reinigen erfordert umfangreiche Fachkenntnisse z. B. über Oberflächenmaterialien, Chemikalien, Verschmutzungsarten, Keimreduktion,Prozessmanagement etc.
Ist die Etablierung einer Stabstelle eventuell sinnvoll?
Lassen Sie sich von Experten beraten wo dies notwendig ist. Ein Hygienebeauftragter wird Ihnen vielleicht wichtige Impulse zu Reinigungsmethodengeben können.
Befähigung der Mitarbeiter – Wie schulen Sie Ihre Mitarbeiter?
Wissen Sie, was Ihre Mitarbeiter nun beachten müssen?
Sie müssen als Teil des Managment kein Hygieneexperte werden, sollten sich aber zunächst mit den Grundsätzen guter Reinigung und Hygiene selber vertraut machen.
Wissen Sie, was man unter einer bewussten und professionellen Reinigung versteht?
Machen Sie sich, Ihr Personal und Ihre Dienstleister nochmals mit den Basics vertraut.
Besitzen Ihre Mitarbeiter das Knowhow und mikrobiologische Basiswissen, um eine professionelle Reinigung/Desinfektion durchführen zu können?
Viele Arbeitskräfte in der Gebäudereinigung sind keine Fachkräfte sondern Quereinsteiger. Vermitteln Sie daher das Basiswissen für eine professionelle Reinigung, wo es notwendig ist.
Wie handeln Sie das Thema Personalhygiene?
Ihr Personal ist potentiell ein Infektionsüberträger. Schulen Sie die Personalhygiene und die Nutzung der persönlichen Schutzausrüstung. Legen Sie einen hohen Stellenwert auf die Händehygiene.
Wissen Ihre Mitarbeiter wie ein Hygieneplan aufgebaut ist?
Ein Hygieneplan muss transparent und verständlich sein. Inhalte müssen geschult werden.
Wie setzen Sie die Theorie in die Praxis um?
Die theoretischen Konzepte des Hygieneplans müssen in die Praxis überführt werden. Auch hierfür ist ggf. eine Schulungsmaßnahme sinvoll.
Sammeln Sie Feedback von Mitarbeitern und Dienstleistern?
Ein Hygieneplan muss sich in der Praxis bewähren. Beseitigen Sie Hindernisse in der Umsetzung und justieren Sie den Hygieneplan nach, wo es notwendigist.
Wie unterstützen Sie Ihre Reinigungsmitarbeiter mit der erhöhten Verantwortungslast, die sie nun für ihre eigene Sicherheit und die Gesundheit Ihrer Gäste tragen?
Eine hohe Verantwortung kann zu Überforderung und Fehlern führen. Dies gilt es durch sozialkompetente Mitarbeiterführung zu vermeiden.
Dokumentieren Sie Schulungsmaßnahmen?
Schulungsthemen, die die Arbeitssicherheit betreffen, sollten regelmäßig auf Wirksamkeit geprüft, wiederholt und vertieft werden. Dies geht nur mit einer Dokumentation. Stellen Sie auch sicher, dass Arbeiten nur von befähigten Personen ausgeführt werden.
Einbindung von Lieferanten und Dienstleistern – Haben Sie die Einbindung von Lieferanten und Dienstleistern für die Umsetzung des Maßnahmenplans berücksichtigt?
Liegen Ihnen die Reinigungs- & Pflegeanleitungen Ihres Inventars vor?
Die Einhaltung der Herstellerangaben führt nicht nur zu einer hygienischen Reinigung, sondern bewahrt Ihr Inventar (z. B. Matratzen, Funiere, Bettwäsche, Stuhlpolster) vor Beschädigungen.
Haben Sie Ihre Lieferanten in die Gestaltung und Umsetzung Ihres Hygieneplans eingebunden?
Ihre Lieferanten werden ein hohes Maß an Expertise in Ihrem jeweiligen Fachgebiet mitbringen und Sie vermutlich gerne unterstützen.
Liegen Ihnen schriftliche Nachweise Ihrer Dienstleister für relevante Reinigungsprozesse vor?
Stellen Sie über eine einwandfreie Dokumentation z. B. sicher, dass außerhalb Ihres Betriebes gereinigtes Inventar Ihren Hygieneanforderungen entspricht.
Ist das Leistungsverzeichnis Ihres externen Reinigungsdienstleisters an den Hygieneplan angepasst worden?
Stellen Sie sicher, dass Ihr Hygieneplan auch umgesetzt wird und hierfür die notwendigen Arbeitszeiten eingeräumt werden.
Sind die Schnittstellen zwischen Hausdame, eigenem Reinigungspersonal und Reinigungsdienstleister beschrieben?
Verschenken Sie keine Synergien und achten Sie auf effiziente Zusammenarbeit.
Ist eine Aufrechterhaltung der Lieferketten sichergestellt?
Derzeit greifen die Unternehmen in erhöhtem Ausmaß auf die gleichen Ressourcen zurück, sodass Lieferengpässe entstehen können. Haben Sie bereits alternative Lieferanten gesucht?
Haben Sie in Betracht gezogen hygienerelevante Arbeiten an Experten auszulagern?
So kann z. B. eine industriell gereinigte Wäsche aufgrund der eingesetzten Waschmittel in Kombination mit hohen Temperaturen beim Trocknen und Mangeln bei der Auslieferung als grundsätzlich sicher eingestuft werden. Oder ein externer Reinigungsdienstleister kann Ihre Servicequalität erhöhen.

Umsetzung der Maßnahmen in Ihren Abteilungen (Housekeeping, Front Office, F&B Bereiche, Lobby, SPA) – Was ist bei der Umsetzung der Maßnahmen zu beachten und wie funktioniert es in der Praxis?
Wie können Sie Ihr Personal effektiv vor Infektionen schützen und gleichzeitig den Service-Standard aufrecht erhalten?
Auch für Ihr Personal gilt es sich zu schützen. Organisatorische und Persönliche Schutzmaßnahmen werden ggf. unumgänglich sein. Kompromisse im Service am Gast vermutlich ebenso.
Wie können Warteschlangen vermieden und damit die Abstandsregeln eingehalten werden?
Mit Sicherheit werden die Betriebe bei anhaltender Kontaktbeschränkung in die Verantwortung genommen. Technische und Organisatorische Maßnahmen wie z. B. in den Supermärkten durch Bodenmarkierungen, Spuckschutzvorrichtungen und Hinweisschildern bewähren sich derzeit.
Welche zusätzlichen Maßnahmen können in Räumen mit hoher Kontakthäufigkeit der Gäste untereinander ergriffen werden?
Neben der einzuhaltenden Distanz zueinander, sollten Konzepte entwickelt werden, die die Anzahl der Kontaktflächen reduzieren. Im Hauptfokus sollten hier die Buffets, der Online Check-In/Out, das selbstständige Nutzen von Kaffeemaschinen und Getränkestationen, Auslegen von Zeitschriften, Handling der Zimmerkarten (Desinfektion), Speisekarten usw. stehen, da hier besonders viele Gegenstände und Oberflächen gemeinschaftlich genutzt werden. Bieten Sie z. B. Hygiene-Kits zum Mitnehmen an?
Stehen ausreichend Möglichkeiten zur Händedesinfektion für die sich im Gebäude befindenden Menschen zur Verfügung?
Dies können z. B. berührungslose Desinfektionsspender und Flächen-Desinfektionsspräys in der Lobby, im Eingangsbereich der F&B Outlets sein oder einfach ausreichend Seife in den sanitären Einrichtungen.
Wie stelle ich eine gute Lufthygiene her?
Der Coronavirus verbreitet sich über Tröpfcheninfektion. Neben regelmäßigen Stoßlüften, ist beispielsweise auch die Überprüfung / Abschaltung von Klimaanlagen sinnvoll. Ggf. ist über eine Möglichkeit zur Desinfektion der Raumluft nachzudenken.
Ist die hygienische Reinigung und das hygienische Handling der Hotelwäsche und -matratzen geregelt?
Ein möglicher Übertragungsweg für Keime ist die Hotelwäsche sowie Matratzen. Sie kann sowohl durch Gäste als auch Personal und ggf. Lieferanten kontaminiert werden. Sind neben der Glatt-, Frotteeund Tischwäsche auch Kissen, Decken, Inletts berücksichtigt?
Haben Sie über den Einsatz von Hygienebzügen und waschbaren Matratzen nachgedacht?
Waschbare Hygienebezüge und Matratzen, die bei jedem Bettenwechsel bzw. nach Hygieneplan gewaschen werden, können das Infektionsrisiko deutlich senken.
Stellt die Hotelwäsche ein Risiko dar?
Industriell bearbeitete Wäsche ist grundsätzlich aufgrund der eingesetzten Waschmittel in Kombination mit hohen Temperaturen bei Trocknen und Mangeln bei der Auslieferung als sicher einzustufen. Es kommt allerdinsg stark auf das Handling nach der Warennanahme an.
Kennen Sie die Alternativen zu Endlosstoff-Handtuchrollen in den öffentlichen Toiletten?
Es gibt wesentlich hygienischere Alternativen.
Haben Sie Ihren Housekeepingservice in Bleibezimmern angepasst?
Hier sollte mit dem eigenen Personal bzw. dem Dienstleister das Leistungsverzeichnis angepasst werden. Wie werden z. B. die TV Fernbedienung, das Gäste A-Z, der Haarfön usw. in Zukunft gehandelt? Gibt es Zimmertürschilder, die auf das Thema Hygiene hinweisen?
Erfolgskontrolle und Nachjustierung der Maßnahmen – Führt die durchgeführte Reinigung auch zum gewünschten Reinigungsergebnis?
Werden die Reinigungsergebnisse regelmäßig überprüft?
Etablieren Sie eine Erfolgskontrolle. Nutzen Sie das Fachwissen Ihrer Mitarbeiter und Stabsstellen. Ggf. lohnt sich auch eine regelmäßige Beprobung besonders hygienerelevanter Oberflächen.
Dokumentieren Sie die Ergebnissen Ihrer Kontrollen?
Fließen die Ergebnisse der Erfolgskontrollen zurück in die Gefährdungsbeurteilung sowie den Maßnahmen- und Schulungsplan?
Wie stellen Sie den Reinigungsablauf durch die neuen Hygieneanforderungen sicher?
Kontrollieren Sie nicht nur das Ergebnis, sondern auch den Weg dorthin. Geringe Effizienz geht zu Lasten Ihres betriebswirtschaftlichen Ergebnisses.
Gästekommunikation – Haben Sie ein Informationskonzept für Ihre Gäste/Mitarbeiter erarbeitet?
Wie können neue Vorschriften und Auflagen zur Hygiene an die Gäste/Mitarbeiter kommuniziert werden?
Werben Sie für Verständnis bei Einschränkungen, die sich für Ihre Gäste ergeben, indem Sie über Vorschriften / Auflagen von staatlicher Seite informieren und aufklären.
Wurde eine Regelung zur Einhaltung der sozialen Kontakteinschränkungen in den öffentlichen Bereichen umgesetzt?
Infektionsrisiken können nur effektiv gesenkt werden, wenn sich neben Ihren Mitarbeitern auch die Gäste an die aktuellen Kontaktregelungen halten. Informieren Sie daher über die Verhaltensregeln in Ihrem Hause und motivieren Sie für deren Einhaltung.
Wissen Ihre Gäste welchen Aufwand Sie für deren Sicherheit betreiben?
Berichten Sie proaktiv über Ihre Maßnahmen und schaffen Sie Vertrauen bei Ihren Gästen, dass alles für ihren Gesundheitsschutz getan wird.
Stehen persönliche Schutzausrüstungen für den direkten Kontakt zwischen Mitarbeiter und Gast zur Verfügung?
Sie könnten z. B. Einweghandschuhe und Schutzmasken für Mitarbeiter und Gäste bereit stellen.